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20. August 2007

FPÖ verlangt faire Preise für die Leistungen österreichischer Bauern

Eine faire Preispolitik im Handel mit Agrarprodukten muss im Inland beginnen und darf sich nicht nur auf Entwicklungsländer konzentrieren.

Der kontinuierliche Preisanstieg für landwirtschaftliche Produkte kenne viele Profiteure, stellt FPÖ-Umweltsprecher NAbg Norbert Hofer fest. Die heimischen Bauern zählten leider nicht dazu.

"Vor kurzem wurde der Anstieg der Milchpreise mit der erhöhten Milchpulver-Nachfrage in China begründet", erklärt Hofer. "Ganz ohne Zweifel trägt die Eigendynamik der Globalisierungsspirale ihren maßgeblichen Anteil zu dieser und anderen Preissteigerungen bei. Von der Ursache im Einzelfall abgesehen, bleiben unsere Bauern bei dieser Entwicklung aber regelmäßig auf der Strecke."

An der beträchtlichen Milchpreiserhöhung etwa könnten die österreichischen Milchbauern nicht mitpartizipieren. Sie hätten zwar erhöhte Ausgaben zu bewältigen, etwa durch die Verteuerung von Futtergerste, könnten von den um 10 Cent pro Liter erhöhten Milchpreisen bis dato aber nicht einen Cent lukrieren.

"Diese Preispolitik ist eine Katastrophe für unseren Bauernstand", kritisiert Hofer. "Ich kann verstehen, wenn sich immer mehr verzweifelte Bauern von ihren traditionellen Abnehmern abwenden und ihre Produkte selbst vermarkten, wie es bereits Tausende Landwirte im Rahmen der IG Milch tun."

Solche Selbsthilfemaßnahmen, deren Notwendigkeit eine Bankrotterklärung der Agrarpolitik darstelle, wären aber nicht in allen landwirtschaftlichen Bereichen zu bewerkstelligen, erläutert Hofer. Es wäre daher wünschenswert, wenn sich die verantwortliche Politik, allen voran Landwirtschaftsminister Pröll, zu angemessenen Basisproduktpreisen durchringen könnte, um die vielschichtigen Leistungen der Bauern, zu denen neben der Versorgung der Bevölkerung auch die Landschaftspflege zähle, abzugelten.

Hofer: "Einerseits subventioniert der Turbonettozahler Österreich über Brüssel die Agrarwirtschaften Polens und Spaniens. Andererseits wird allerorten für den fairen Handel geworben, um Kaffee- und Baumwollpflückern in Entwicklungsländern das Überleben zu sichern. Das Überleben des österreichischen Bauernstandes aber, welches die Voraussetzung unserer Versorgungssicherheit und damit unserer Souveränität ist, schert die schwarzen und roten Agrarversprechensbrecher keinen Deut. Die FPÖ wird sich in Zukunft deshalb vermehrt der österreichischen Bauern und ihrer Interessen annehmen."

Für den freiheitlichen Umweltsprecher ist vor allem der Zusammenhang zwischen einer funktionierenden nationalen Agrarpolitik und einer effizienten Umweltpolitik von Belang. Hofer: "Wenn sich das Bauernsterben in Österreich fortsetzt, wenn immer weniger und immer größere Betriebe als Agrarfabriken werken, dann wirkt sich das direkt auf die Umwelt und auf unsere Lebensmittel aus. Wer die Möglichkeit verliert, Produkte aus der Region einzukaufen, der verliert auch die Kontrolle darüber, wie diese Lebensmittel hergestellt werden. Und das kann nicht im Sinne der Wahlfreiheit des Konsumenten sein."


 

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