Skip to main content
20. Oktober 2009

Schmierenkomödie „Bürgermeisterwechsel“

Bei der Schmierenkomödie „Bürgermeisterwechsel“ können die Klosterneuburger Wähler nur Zuschauer sein, weil im demokratiepolitisch rückständigen Niederösterreich die Bürgermeister noch immer vom Gemeinderat und nicht von den Bürgern gewählt werden.

FPÖ-Stadtrat Dr. Josef Pitschko skizziert den Ablauf der Schmierenkomödie „Bürgermeisterwechsel":

1. Akt:
Die in Klosterneuburg herrschende Filzokratie und Pfründewirtschaft stoßen bei kritischen und mündigen Bürgern zunehmend auf Ablehnung. Nach Umfrageergebnissen ist die seit Jahrzehnten regierende ÖVP weit weg von einer absoluten Mehrheit und fürchtet, ihre politischen Pfründe und die Freunderlwirtschaft begünstigende Machtpositionen zu verlieren. Der die ÖVP-Politik seit 25 Jahren umsetzende und repräsentierende Bürgermeister Dr. Schuh soll daher als Bauern(bund)opfer geschlachtet werden. Der Stadtparteivorstand der ÖVP sucht einen alternden Politiker, der zwar den Bürgermeister politisch ermordet aber wegen seines fortgeschrittenen Alters den jüngeren Intriganten nicht lange im Wege stehen kann.

2. Akt:
In einem einstimmigen Beschluss nominiert der Stadtparteivorstand der ÖVP den Architekten und Landtagsabgeordneten DI Willibald Eigner zum Nachfolger des Bürgermeisters und verkündet am 3. Juni 2009, dass der Rücktritt des Bürgermeisters und die Neuwahl des neuen Bürgermeisters in absehbarer Zeit stattfinden werden. Gleichzeitig wird der erst vor kurzem zum Stadtrat gewählte Mag. Stefan Schmuckenschlager als künftiger Nachfolger von Vizebürgermeister KR Fritz Kaufmann designiert und als Nummer 2 für den kommenden Gemeinderatswahlkampf gewählt. Dem kommunalpolitischen Lehrling Mag. Schmuckenschlager fehlen die Erfahrung und der Überblick über die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters. Daher soll er erst in der nächsten Gemeinderatsperiode die Funktion des Vizebürgermeisters übernehmen.
Dem Stadtparteivorstand der ÖVP ist vollkommen egal, dass die ÖVP im Klosterneuburger Gemeinderat keine absolute Mehrheit hat und daher den Bürgermeister gar nicht allein wählen kann. Die ÖVP vertraut aber auf die blinde Ergebenheit ihrer grünen Vasallen im Gemeinderat.

3. Akt
Die ÖVP präsentiert monatelang den „neuen Bürgermeister", der nebenbei auch Landtagsabgeordneter bleiben und als Architekt tätig sein will. Kritische Worte findet nur FPÖ-Stadtrat Dr. Josef Pitschko, der vor einer Stärkung der Klosterneuburger Baulobby warnt und daher gegen Eigner kandidieren will.
Ein Skandal um die "Villa Meran" im Ortsteil Weidling fliegt auf. Auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück sollen fünf Wohnblöcke errichtet werden. Der ÖVP-Bürgermeisterkandidat Architekt DI Willibald Eigner ist an der Planung der Wohnblöcke mitbeteiligt und „pflegt Behördenkontakte". Es stellt sich heraus, dass die im Bauakt aufscheinende 40-prozentige Verbauungsdichte nie vom Gemeinderat beschlossen wurde. Bürgermeister Dr. Schuh will erst nach Klärung dieser Angelegenheit zurück treten.
Nach der FPÖ erklären auch andere Fraktionen des Gemeinderates, dass sie Eigner nicht zum Bürgermeister wählen werden. Nachdem sogar die der ÖVP anhänglichen Grünen von Eigner abrücken, erkennt die ÖVP, dass Eigner vom Gemeinderat nicht zum Bürgermeister gewählt wird.

4. Akt:
Der Stadtparteivorstand der ÖVP nominiert am 29. September 2009 auf Empfehlung des bereits vor seiner Wahl kläglich gescheiterten Bürgermeisterkandidaten DI Willibald Eigner STR Mag. Stefan Schmuckenschlager als neuen Bürgermeisterkandidaten. Bürgermeister Dr. Schuh tritt zurück, obwohl der Bauskandal „Villa Meran" noch nicht geklärt ist und in der Hermannstraße ein weiterer Bauskandal schwelt. StR Mag. Schmuckenschlager, den der gleiche ÖVP- Stadtparteivorstand erst nach der Gemeinderatswahl als Vizebürgermeister nominieren wollte, soll sofort Bürgermeister werden. Die grünen Vasallen erklären öffentlich ihre Zustimmung.

5. Akt
Der ÖVP-Stadtparteivorstand feiert in geschlossener Gesellschaft beim Heurigen Schmuckenschlager und dankt dem lieben Gott, dass er ihnen die Grünen als „politischen Gegner" geschenkt hat. Der unlängst zurückgetretene StR Schmuckenschlager bedankt sich bei den Bauerbündlern für die tatkräftige Unterstützung bei der politischen Versorgung von bereits zwei seiner Buben mit den hohen politischen Funktionen eines Nationalratsabgeordneten und des Bürgermeisters von Klosterneuburg.
Der ÖVP-Stadtparteivorstand singt das Lied „Wahre Freundschaft soll nicht wanken".

(Vorhang fällt)


 

© 2024 Freiheitliche Partei Niederösterreich. Alle Rechte vorbehalten.